Obwohl CBD-Öl aus der Hanfpflanze gewonnen wird, enthält das Nahrungsmittel keine berauschenden Inhaltsstoffe. Der Hauptwirkstoff Cannabidiol (kurz CBD) kann vielmehr Linderung bei Schmerzen oder Entzündungen verschaffen.
Aufgrund der Gewinnung aus der Hanfpflanze haften dem CBD-Öl nach wie vor viele Vorurteile an. Dabei ist das Öl vollkommen legal und kann vielseitig eingesetzt werden, um seine positiven Wirkungen zu genießen. Welche Vorteile CBD-Öl mit bringt und wie es sich genau einsetzen lässt, klären wir in diesem Beitrag.
Was genau ist CBD-Öl?
Das sogenannte Cannabidiol (CBD) ist der Hauptbestandteil des Öles, welches aus Faserhanf gewonnen wird. Erst in den 1970er Jahren wurden Forscher auf die Inhaltsstoffe aufmerksam. In Form des aus Faserhanf gewonnenen CBD-Öls lässt sich das Produkt einer der ältesten Nutzpflanzen der Menschheit nutzen. Auf diese Weise kam es in den vergangenen Jahren zu einem regelrechten Boom rund um die Produkte.
Der eigentliche Ursprung des Öls ist im Gegensatz zu den modernen Verwendungsformen keine Neuheit. Seit etwa 10.000 Jahren bauen Menschen Hanf an, seit rund 3.000 Jahren spielt die Pflanze auch bei der Textil- und Papierproduktion eine zentrale Rolle. Auf diese Weise konnte Hanf über viele Jahrhunderte seinen Status als besonders wertvolles Handelsgut wahren.
Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden Hanfprodukte durch die neu entwickelte synthetische Herstellung vom Markt verdrängt. Aus dieser Zeit rührt auch der zweifelhafte Ruf, welcher der Pflanze allein durch ihren Einsatz als Rauschmittel anhaftet. Im Zuge des sich neu entwickelnden ökologischen Bewusstseins gewinnt Hanf jedoch wieder an Bedeutung. In diesem Rahmen gelang es auch dem CBD-Öl, neu ins Bewusstsein zu kommen.
Die Inhaltsstoffe des CBD-Öls
CBD selbst besteht aus unterschiedlichen Substanzen, die gemeinsam einen positiven Einfluss auf ganz unterschiedliche Körperfunktionen ausüben können. Zum einen handelt es sich um fünf unterschiedliche Cannabinoide, die in der Wissenschaft folgendermaßen gekennzeichnet werden:
- CBC (entzündungshemmend und schmerzlindernd)
- CBD (schmerzlindernd)
- CBG (antibakteriell)
- CBDA (antiemetische Wirkung)
- CBN (angstlindernd)
Wer die Wirkung des CBD-Öls untersuchen möchte, muss außerhalb der Cannabinoide weitere Inhaltsstoffe in den Blick nehmen. Dazu zählt beispielsweise die entzündungshemmende Gamma-Linolsäure, welche im Öl enthalten ist. In verschiedenen Praktiken wird diese zur Behandlung von Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte eingesetzt.
Ebenfalls enthalten sind die gesunden ungesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6. Längst ist ihr wertvoller Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung allgemein anerkannt. Sie schützen etwa vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfällen oder Herzinfarkten, indem sie den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen. Hinzu kommt eine entzündungshemmende Wirkung, die sich ebenfalls auf das CBD-Öl überträgt.
Mineralstoffe und Spurenelemente
Für die Gesundheit und das Wohlbefinden ist eine ganze Reihe von Mineralstoffen und Spurenelementen notwendig, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Eine ganze Reihe dieser Mikronährstoffe ist in hoher Konzentration im CBD-Öl enthalten. Damit kann die Zufuhr des Öls einen entscheidenden Teil zur Deckung des täglichen Bedarfs beitragen. Enthalten sind:
- Kalzium
- Natrium
- Magnesium
- Kalium
- Eisen
- Phosphor
- Zink
Hinzu kommen mehrere Vitamine, welche für die Erhaltung aller Körperfunktionen essentiell sind. Zu den Inhaltsstoffen des CBD-Öls zählt zum Beispiel Vitamin E, das als Antioxidans auch in Produkten der Hautpflege zum Einsatz kommt. Aktuelle Studien legen nahe, dass sich die Zufuhr positiv auf den Alterungsprozess auswirken kann. Auch die Vitamine B1 und B12 sind im CBD-Öl enthalten.
Verwendung von CBD-Öl
Doch welche Möglichkeiten der Verwendung bietet nun das CBD-Öl? Die vielseitigen Inhaltsstoffe unterstützen nicht nur eine ausgewogene Ernährung. Weiterhin sind die folgenden Vorteile des Öls auf den menschlichen Körper bekannt:
CBD-Öl als Schmerzmittel
Einerseits gehen viele Experten davon aus, dass CBD-Öl entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt. Dadurch ist ein Einsatz zur Behandlung von Kopfschmerzen und Migräne denkbar. Während die genauen Ursachen der Migräne in der Medizin noch nicht bekannt sind, könnte laut aktuellen Untersuchungen ein Mangel an CB1-Rezeptoren im Gehirn die Ursache sein. Cannabidiol kann dazu beitragen, diesen Mangel zu überwinden.
Auch aufgrund praktisch ausgeschlossener Nebenwirkungen ist CBD-Öl für Schmerzpatienten eine wichtige Alternative. Die regelmäßige Zufuhr kann dazu beitragen, die Dosierung anderer Medikamente dauerhaft zu senken oder gar ganz auf ihre Einnahme zu verzichten. Unter diesem Umstand lassen sich langfristige Folgeschäden der Medikation verhindern.
Die entzündungshemmende Wirkung, die CBD zu eigen ist, macht wiederum eine Verwendung bei unterschiedlichen Gelenkkrankheiten denkbar. Arthrose und Arthritis stehen eng mit Entzündungen des jeweiligen Gelenks in Verbindung. CBD-Öl kann dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern und sogleich die Entzündung als eigentliche Ursache der Erkrankung einzudämmen.
Die Raucherentwöhnung
Die Abhängigkeit von Nikotin macht die Raucherentwöhnung für Betroffene zu einer großen Herausforderung. In einer Studie wurden bereits Belege dafür gesammelt, dass CBD-Öl diesen Weg zur Abstinenz ebnen und damit die dauerhafte Entwöhnung erleichtern kann.
In einem groß angelegten Versuch wurde der Drang des Rauchens durch die Einnahme von CBD-Öl ersetzt. Jener Testgruppe, die auf CBD zurückgreifen konnte, gelang ein Reduktion des Konsums von rund 40 Prozent während des Zeitraums der Untersuchung.
Schlafprobleme, Stress und Depressionen
Auch auf psychischer Ebene sind einige Vorteile bekannt, die eindeutig dem CBD-Öl zugeordnet werden können. Besonders die Minderung von Stress und Schlafproblemen kann durch das Nahrungsmittel gefördert werden. Dieser Beitrag zum allgemeinen Wohlbefinden macht sogar einen wirksamen Einsatz bei der Behandlung von Depressionen möglich. Depressive Verstimmungen und stressbedingte Erkrankungen könnten damit einen geringeren Einsatz von Psychopharmaka erfordern, die häufig starke Nebenwirkungen mit sich bringen.
Auch bei einzelnen Formen der Epilepsie ist es gelungen, durch das CBD-Öl eine allgemeine Verbesserung herbeizuführen oder Anfälle zu unterdrücken. Gerade bei solch schwerwiegenden Erkrankungen ist es jedoch wichtig, dass die Therapie durch einen erfahrenen Mediziner angeordnet und begleitet wird.
Diabetes
In klinischen Studien wurde bereits der positive Effekt des CBD-Öls auf die Entwicklung von Diabetes Typ I untersucht. Gerade autoimmune Entzündungen, welche die Erkrankung begleiten, konnten mittels CBD wirksam gemindert werden.
Weiterhin wird CBD-Öl eine appetithemmende Wirkung nachgesagt, wodurch das Öl als Nahrungsergänzung dazu geeignet ist, chronischem Übergewicht entgegenzutreten. Auf Dauer bietet sich damit die Möglichkeit, eine der häufigsten Ursachen für Diabetes positiv zu beeinflussen. Eine genaue Kontrolle der täglichen Kalorienzufuhr und andere regulierende Maßnahmen, wie zum Beispiel regelmäßige Sporteinheiten, sind trotz dieses Einflusses unabdingbar.
Allergien und Asthma
Häufig wird die Wirkung der Cannabinoide auch im Rahmen von Allergien und Asthma genauer untersucht. Allergieschübe können durch die Stimulation der Abwehrkräfte reduziert werden. Auch fehlgeleitete Immunprozesse im Allgemeinen lassen sich auf diese Weise positiv beeinflussen. In Zukunft möchten Wissenschaftler in diesem Gebiet weitere Studien durchführen, um auf diese Weise noch tiefer in die Hintergründe dieser Erkrankungen eintauchen zu können.
Wie kommt die Wirkung von CBD-Öl zustande?
Doch wie genau ist die vielfach positive Wirkung des CBD-Öls nun aus wissenschaftlicher Sicht zu erklären? Neurologisch ist vor allem die Stimulation der Vanilloidrezeptoren durch CBD entscheidend. Diese sind mit Schmerzrezeptoren verbunden, deren Impulse unter dem Einfluss von CBD gemildert werden können. Auf diese Weise tritt schon kurz nach der Einnahme eine schmerzlindernde Wirkung ein. Auch entzündliche und neuropathische Schmerzen können auf diese Weise reduziert werden. Eine berauschende Wirkung ist hingegen nicht mit dem Nahrungsmittel verbunden.
Die richtige Dosierung
Wer CBD-Öl kaufen möchte, wird unmittelbar auf die Prozentangaben aufmerksam, welche auf den Produkten zu finden sind. Sie beschreiben das genaue Verhältnis zwischen der wertvollen reinen Substanz und dem Trägeröl, welches im Rahmen einer genauen Dosierung beigemischt wurde. Welche Intensität am Ende notwendig ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Vielmehr hängt dies von der Stärke der Beschwerden ab, die mithilfe des CBD-Öls behandelt werden sollen.
Im Fall von Stress, leichten Kopfschmerzen oder allgemeinem Unwohlsein reichen bereits Dosierungen zwischen 2 und 5 Prozent aus. Wer nur diese Wirkungen nutzen möchte, aber dennoch ein Öl in höherer Konzentration wählt, steigert damit vor allem die anfallenden Kosten der Behandlung. Starke Migräne, Zitteranfälle oder noch stärkere Beschwerden erfordern hingegen eine stärkere Dosierung zwischen 5 und 15 Prozent.
Gibt es mögliche Nebenwirkungen?
Wird CBD-Öl gemäß der Empfehlungen zur Dosierung eingenommen, treten in seltensten Fällen leichte Nebenwirkungen auf. Diese sind in erster Linie auf individuelle Unverträglichkeiten zurückzuführen. Nur überhöhte Dosen können zu Durchfall, Appetitlosigkeit oder starker Schläfrigkeit führen, während eine normale Dosierung bei fast allen Anwendern keinerlei Nebenwirkungen hervorruft.
Schwangere, Stillende und Kinder sollten hingegen auf die Einnahme von CBD-Öl verzichten. Zur Behandlung starker Beschwerden und zur Einnahme höherer Dosierungen ist die enge Rücksprache mit einem Mediziner notwendig. Personen, welche Medikamente mit den Wirkstoffen Omeprazol oder Diazepam einnehmen, müssen ebenfalls von der Einnahme von CBD-Öl Abstand nehmen.
Häufig gestellte Fragen:
Da womöglich nicht alle Fragen rund um dieses komplexe Thema beantwortet werden konnten, möchten wir hier im FAQ genauer auf einzelne Aspekte eingehen.
Wie lagere ich CBD-Öl richtig?
Das CBD-Öl sollte in einem kühlen und dunklen Raum und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. In einer verschlossenen Flasche ist das Produkt damit bis zu ein Jahr lang haltbar.
Welche Darreichungsformen gibt es?
CBD wurde inzwischen in unterschiedlichen Produkten an den Markt gebracht. Neben der Einnahme als Öl gibt es Kapseln, Tee, Cremes und Salben sowie CBD-Liquid. Entscheidend ist dabei stets der Blick auf die Qualität, wie den Verzicht auf Zusatzstoffe und die richtige Dosierung des Wirkstoffs.
Wie schnell wirkt CBD-Öl?
Nach der Einnahme des CBD-Öls entfaltet der Wirkstoff innerhalb von 20 Minuten bis zwei Stunden seine Wirkung. Wie schnell das Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen wird, ist dabei individuell verschieden. Die Anwendung in Tropfenform wirkt dabei per se schneller als Salben oder Cremes.
Wie lange bleibt CBD-Öl im Körper?
Da es sich beim CBD-Öl um keine berauschende oder illegale Substanz handelt, spielt die Nachweisbarkeit im Körper eine untergeordnete Rolle. Grundsätzlich dauert es bis zu fünf Tage, bis der Wirkstoff vollständig abgebaut ist. Abhängig ist dies vor allem von der Art der Einnahme, dem Stoffwechsel des Konsumenten und der Regelmäßigkeit der Einnahme.